NTP-Studie: Beobachter legt nach

in Gesundheit, Studien

“Es sei eine gut gemachte Studie, die grösste Tierstudie bisher”, so M. Röösli, seines Zeichens tätig am Tropen- und Public Health-Institut in Basel. Der Beobachter hat über die gross angelegte, über 2 Jahre lange Studie des National Toxicology Institutes (NTP) in einem Artikel Ende Sept. 2018 einen Artikel geschrieben. Die Studienresultate wurden im März 2018 diskutiert (Schutz vor Strahlung hat berichtet), die Endresultate sind jedoch erst auf Herbst vorgesehen.

Die Studie wurde in einer Kammer durchgeführt, die unter ETH-Professor Niels Kuster entwickelt wurde; sie ermöglicht eine gleichmässige Strahlenbelastung innerhalb der Kammer, so dass sich die Versuchstiere frei bewegen können.

Die Resultate überraschen viele. Denn bisher ist kein Mechanismus bekannt, durch den elektromagnetische Strahlung Krebs verursachen könnte.

Wenn diese Resultate Ende der neunziger Jahre herausgekommen wären, hätten sie wohl einen grossen politischen Effekt gehabt.

[…]

Und Industrie und Behörden haben beschlossen, dass Mobilfunkstrahlung kein Risiko darstellt.

Prof. Niels Kuster (ETH)

Bei männlichen Ratten wurde ein erhöhtes Auftreten von Tumoren am Herzen festgestellt. Gemäss der Expertenkommission sei dies auf die Mobilfunkstrahlung zurückzuführen. Die internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) sieht sich in ihrer Einschätzung bestätigt; sie hat Mobilfunk 2011 als “möglicherweise krebserregend” eingestuft. Laut Peter Kälin, Präsident der Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz, müsste die IARC ihre Einstufung auf “wahrscheinlich krebserregend” korrigieren.

Die Studie sollte eigentlich nachweisen, dass Mobilfunk nicht schädlich ist, stattdessen liefert sie deutliche Hinweise, dass sie Krebs auslösen könnte.

Peter Kälin, Präsident der Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz

Bund verweigert Aussage

Beim Bundesamt für Umwelt (BAFU) will man keine Aussage zur Gefahr machen, die im Zusammenhang mit 5G verstärkt wird. Nachdem der Ständerat eine Erhöhung der Grenzwerte abgelehnt hatte, bereite man für den Frühling 2019 eine Revision der NISV vor.

Quelle: Beobachter (online am 3.10.2018)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert