Fachwissen Elektrosmog Technik

In der Funktechnik beschäftigen wir uns mit dem Innern von technischen Geräten. Stark vereinfacht erklärt: Funkstrahlung ist schnell schwingender Strom in der Luft. Ein elektronisches Gerät beschleunigt die Schwingung des Stroms und leitet sie auf eine Antenne. Der Strom strahlt ab von der Antenne, was in der Luft ein elektromagnetisches Feld erzeugt.

Nah bei der Antenne ist dieses elektromagnetische Feld stark, doch ist es umso schwächer, je weiter weg von der Antenne man misst. Die von der Antenne abgegebene Leistung gibt man in Watt ERP an (Watt äquivalente Strahlungsleistung). Wichtig ist zu wissen: Watt ERP kann man nur berechnen, aber nicht messen. Man kann hingegen die Strahlung an einem Ort oder in der Luft messen. Die Strahlenbelastung an einem Ort rund um grosse und kleine Antennen wird in der Schweiz in Volt pro Meter (V/m) gemessen.

Definition Messeinheit
Leistung der Antenne Watt ERP
Strahlenbelastung an einem Ort V/m (Volt/Meter)

Antennentypen und Frequenzen

Es gibt grosse Antennen auf Masten mit hoher Leistung und kleine Antennen in Geräten wie Handys oder Laptops mit kleiner Leistung. Aber Achtung: auch kleine Antennen können zu einer starken Strahlenbelastung führen! Antennen können für unterschiedliche Technologien wie 4G, 5G, WLAN oder Bluetooth genutzt werden.

Damit die unterschiedlichen Strahlungen sich nicht gegenseitig stören oder beeinflussen, verwendet man verschieden schnelle Schwingungen, die sich durch ihre Frequenzen unterscheiden. Eine Frequenz mit 1 Hertz entspricht einer Schwingung pro Sekunde. Hat eine Strahlung die Frequenz von 1 Megahertz (MHz), sind das 1 Million Schwingungen pro Sekunde. Mobilfunk nutzt einzelne Frequenzbänder zwischen 700 und 3‘600 MHz. WLAN nutzt Frequenzen um 2.4 GHz und auch um 5 GHz. 1 Gigahertz (GHz) sind 1000 Megahertz, also 1 Milliarde Schwingungen pro Sekunde.

Auch das Innere von Sendegeräten ist interessant. Denn alle funkenden Geräte (Tablets, Handys, Mobilfunkantennen etc.) verarbeiten Daten und erzeugen unterschiedliche elektromagnetische Wellen. Dadurch verändert sich die Gefährlichkeit der Strahlung.

Mobilfunktechnik wird dann interessant, wenn es um konkrete Fragen geht wie zum Beispiel diese:

  • Welche besonderen Eigenschaften haben 5G-Antennen?
  • Welches Handy strahlt wie stark?
  • Stimmen die technischen Angaben in Baugesuchen, von Geräte-Herstellern und in Studien?
  • Gibt es neue Entwicklungen?
  • Welche strahlungsfreien Alternativen gibt es?

Weitere interessante Gebiete neben Mobilfunk sind auch Smart Meter (intelligente Stromzähler), «schmutziger Strom», neue strahlende Geräte wie Airpods, DAB+-Antennen, Fitnesstracker und andere smarte Geräte.

In unregelmässigen Abständen veröffentlichen wir interessante technische Informationen rund ums Thema Strahlung. Wann immer möglich, erklären wir das Thema für Laien verständlich.

Wir fordern:

  • dass die Bevölkerung ein Grundwissen über Mobilfunktechnik hat, damit sie selber die Risiken besser abschätzen kann
  • strahlungsfreie Alternativen zu Funkanwendungen finden

Grenzwerte in der Schweiz

Die Schweiz kennt für die Umgebung um Mobilfunksender zwei Grenzwerte:

  • Immissionsgrenzwerte 40 – 60 V/m (Volt pro Meter) für Orte mit kurzfristigem Aufenthalt
  • Anlagengrenzwerte 3 – 6 V/m für Orte mit empfindlicher Nutzung (Wohnen, Arbeiten, etc.)

Die Immissionsgrenzwerte müssten laut Umweltschutzgesetz vor schädlichen Auswirkungen schützen. Weil die Grenzwerte dieser Forderungen heute nicht genügen, sind sie zu hoch. Für private Sendegeräte wie Smartphone oder WLAN existieren keine Grenzwerte oder Sicherheitsabstände.

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