Was 5G mit unserem Klima zu tun hat

in 5G, Energie, Ressourcen und Klima, Mobilfunk, Umwelt und Natur

Mobilfunkantennen am Strommast

5G wird als unerlässlich für die wirtschaftliche Entwicklung gesehen und wird auch als eine Möglichkeit propagiert, den Energieverbrauch in vielen Bereichen zu senken. Direkte Umweltauswirkungen sowie indirekte Umweltauswirkungen (Rebound-Effekte) im Zusammenhang mit dem zunehmenden Einsatz von ICT werden jedoch unterschätzt oder gar nicht erst erwähnt.

Schon im Jahr 2013 entsprach der Energieverbrauch durch Internet und vernetzte Geräte demjenigen von Kanada und Finnland zusammen. Heute ist die Cloud bereits der fünftgrösste Energiefresser. Als Hauptaktor wird 5G den Stromverbrauch für das Internet um ein Vielfaches ansteigen lassen. Auch weil die 5G-Anwendungen entweder grosse Datenmengen benötigen (3D, 8k-Auflösung, autonomes Fahren usw.) oder aus einer sehr grossen Anzahl von Geräten bestehen wird (IoT).

 5G wird der Welt ein exponentielles Wachstum des weltweiten Datenverkehrs über Mobilfunknetze bescheren.

10 Minuten Videostreaming = 5 Minuten einen elektronischen 2000-Watt-Ofen mit voller Kraft betreiben.

Mit 5G können bis zu einer Million Geräte pro km² ans Internet angebunden werden.

Auch Datacenter werden ausgebaut, neue errichtet – das braucht nicht nur mehr Speicherkapazität, auch mehr Kühlung, schlussendlich mehr Energie.

5G-Antennen benötigen mehr Rechenleistung und Kühlung, was wohl die bessere Effizienz der Übertragung durch die Luft zunichte macht.

Energieverbrauch und Klimaziele – Der Stromverbrauch für die ICT wird explodieren

Wachstum ist kein Rezept um die Klimaziele zu erreichen! Es braucht einen Rückgang des Gesamtenergieverbrauchs. 5G führt vor allem zu einem masslosen Wachstum.

Bienen und Insekten sind durch Umweltbelastungen bedroht. Die zusätzliche Strahlung durch 5G wird das Insektensterben voraussichtlich weiter beschleunigen.

Bäume und Pflanzen können Schäden durch Strahlung davon tragen oder sterben sogar ab. Sie behindern zudem die das 5G-Signal, und müssten zu Tausenden gefällt werden.

Aktuelle Mobiltelefone müssen ersetzt werden, um mit 5G kompatibel zu sein.

5G erfordert den Bau von Millionen neuer Antennen und zieht die Produktion von Milliarden vernetzter Geräte nach sich, was zu einem vermehrten Abbau seltener Erze führen wird.

Milliarden neuer 5G-Geräte würden hergestellt, transportiert und landen wieder als Elektroschrott im Sondermüll. Die Herstellung von 5G-Geräten verbraucht Unmengen an nicht erneuerbaren Rohstoffen.

Elektrosensibilität verbreitet sich in unserer Umwelt und trifft schon jetzt jedes Jahr tausende Menschen völlig unvorbereitet. Mit 5G würde dies zu einem noch massiveren Problem.

5G-Booster für das Internet

Nun soll mit 5G das Internet einen Booster erhalten. Als Schlüsseltechnologie für die Digitalisierung sollen nicht nur menschlichen Nutzern schneller und mehr Daten zur Verfügung gestellt werden, 5G wird auch das Internet der Dinge fördern.

Fest steht, ohne Regulierung wird 5G der Welt einen gewaltigen Daten-Hype bescheren, die Prognose von Ericsson zeigt bis 2024 ein exponentielles Wachstum des weltweiten Datenverkehrs über Mobilfunknetze.

Globaler mobiler Datenverkehr (EB pro Monat)

 

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Die Gretchenfrage von 5G: «To bee, or not to bee»

Professor Olle Johansson warnt: «Heute nicht zu handeln, kann sich morgen als Katastrophe erweisen». Sein umfassender Artikel im NewsVoice als Resümee: «Glauben Sie nicht, dass Mobiltelefone, Tablets und WLAN sicher sind; das sind sie nicht. Diese Geräte und ihre hochkünstlichen elektromagnetischen Felder stören die normale Gehirnfunktion, das Lernen und Gedächtnis, die Fruchtbarkeit, steigern das Krebsrisiko und zerstören nachweislich die DNA in Zellen. Sie vertragen sich nicht gut mit Bakterien, Pflanzen oder anderen Tieren, ganz und gar nicht. All dies findet sich in wissenschaftlichen Zeitschriften, die von Experten begutachtet wurden, aber bisher nicht öffentlich zugänglich waren.»

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Mit 5G das Internet der Dinge (IoT) überall

Mit 5G können nach deren Spezifikation bis zu einer Million Geräte pro km² ans Internet angebunden werden. Diese werden mehrheitlich Geräte sein, welch dem Internet der Dinge (IoT) zugeordnet werden. Bereits heute gibt es mehr solcher Geräte, als Smartphones, Tablets, Notebooks und PCs zusammen. Das IoT wird unser Leben verändern. Smart Citys, Smart Homes, E-Health gehören immer mehr zum Alltag. Diese neuen Lösungen verwenden Hunderte oder Tausende von Sensorgeräten, die einzeln meist kleine Datenmengen sammeln, jedoch durch ihre grosse Anzahl dennoch zu grossen Datenmengen führen, die anderswo, ev. gar in Übersee (z.B. Smart Speaker, die Helferlein von Amzone, Google und Apple), verarbeitet und gespeichert werden. Es gibt aber auch zum IoT gehörende Geräte mit einer grossen Datenübertragung, wie z.B. Drohnen und Überwachungskameras. Die von Ericsson erhobenen Daten zeigen, dass die Anzahl Handys/Smatphons langsam in eine Sättigung kommen, die Anzahl Festnetzanschlüsse leicht abnehmen, aber auch die PCs, Notebooks und Tablets langsam weniger werden.

Dagegen verzeichnen die Anzahl Geräte, welchem dem Internet der Dinge (IoT) zugeordnet werden, ein rasantes Wachstum.

Streaming, das neue Fliegen

Haupttreiber für das Wachstum des Datenvolumens stellt das Streaming dar. Nach der Prognose von Ericsson wird 2024 beinahe 100 Exabyte pro Monat (1 EB = 1 Million Terabyte) an Videodaten weltweit übertragen werden. Das Datenwachstum in der Kategorie Video wird gefördert durch: Youtube, Netflix, Apple TV, Immer und überall Video gucken (Nutzungsverhalten), grössere Auflösungen, mehr Überwachungskameras/-drohnen, immersive Medienformate und Anwendungen (4k / 8k, 360-Grad-Video, AR, VR)

Mobiler Datenverbrauch pro Kategorie in EB/Monat

Die Infrastruktur hinter 5G muss mithalten

Was nützt uns eine schnelle letzte Meile und Millionen von Sensoren, wenn die Verbindung zu den Servern, die z.T. in Übersee stehen, zum Flaschenhals werden und die Datacenter die anfallende Datenflut nicht zu verarbeiten, zu halten und bereitzustellen vermag? Somit wird auch der Ausbau dieser Infrastruktur mit dem Wachstum des Mobilfunks mithalten müssen.

Die Mobilfunkbasisstationen werden mit Glasfaserkabel – die bisherigen Richtstahlverbindungen reichen dazu nicht mehr aus – verbunden. Es werden Glasfaserkabel in den Weltmeeren verlegt, weil der Datenaustausch über diese schneller ist, als über Satelliten. Trotzdem werden noch mehr Satelliten in eine Erdumlaufbahn geschossen.

Auch Datacenter werden ausgebaut, neue errichtet – das braucht nicht nur mehr Speicherkapazität, sondern auch mehr Kühlung und schlussendlich mehr Energie.

Da 5G stellt eine wesentlich komplexere Signalverarbeitung in den Sendeanlagen dar. Deshalb benötigen diese mehr Rechenleistung und Kühlung, was wohl die bessere Effizienz der Übertragung durch die Luft zunichte macht.

Energieverbrauch und Klimaziele – Der Stromverbrauch für die ICT wird explodieren

Konservative Prognosen deuten darauf hin, dass der Gesamtstrombedarf der Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) in den 2020er-Jahren exponentiell wächst und dass dies vor allem auf den Bedarf von Datencenter und für die Datenübertragung zurückzuführen sein wird. Der Gesamtstrombedarf der ICT wird demzufolge 2030 weltweit 8 Pentawattstunden überschreiten, was der Produktion von 1000 Kraftwerken in der Grösse des KKW Gösgen entspricht.

Heute macht die ICT knapp 10% der gesamten verbrauchten Strommenge aus – 2030 wird diese über mehr als 20% ausmachen, manche Prognosen gehen gar von bis zu 50% des gesamten Stromverbrauchs aus, welche auch durch die eMobilität und den vermehrten Ersatz von Ölheizungen durch Wärmepumpen im nächsten Jahrzehnt massiv steigen wird. Aber kein Sektor trägt so viel zu diesem Wachstum bei, wie die ICT.

Vereinbarkeit mit den CO2-Zielen

Es ist selbst mit einem optimistischen Szenarium nicht möglich, das prognostizierte Wachstum (kein Worst Case Szenarium, sondern eine konservative Prognose) der ICT innerhalb gut 10 Jahren von ca. 2.3 PWh auf ca. 8.2 PWh durch sauberen Strom abdecken zu können. Man geht auch nicht davon aus, dass 2030 das Wachstum der ICT in eine Sättigung kommt, im Gegenteil, die Absicht ist, dass ab ca. 2030 das Internet mit 6G nochmals zusätzlichen Schub bekommt (im März gab es in Finnland die erste internationale Konferenz zu 6G).

Wachstum ist kein Rezept um die Klimaziele zu erreichen! Notwendig ist nicht nur der Ausbau der Erneuerbaren, es braucht auch gleichzeitigen einen Rückgang des Gesamtenergieverbrauchs, insbesondere in unserer Welt. 5G führt vor allem zu einem masslosen Wachstum. Seine Möglichkeiten Energie effizienter durch geschicktes Energiemanagement zu nutzen sind im Kontext betrachtet, zu dem, wie es die Energieverschwendung fördert, klein. Smard Grid ist auch nicht auf 5G angewiesen, da gibt es alternative Technologien, die sich unter Umständen gar besser eignen.

Verbrauch von nicht erneuerbaren Rohstoffen

Smartphones werden durchschnittlich ca. alle 2 .7 Jahre durch ein moderneres Gerät ersetzt, bei deren Produktion viele problematische Rohstoffe verbaut werden. 5G benötigt nun wieder neue Geräte, vorerst eines der ersten 5G-Phase. Später werden Geräte benötigt, welche auch Device-to-Device und neue Frequenzbänder unterstützen. Mehrheitlich die selben Rohstoffe werden auch für den Ausbau der Infrastruktur dahinter gebraucht.

Quelle: Greenpeace Report (https://www.greenpeace.de/sites/www.greenpeace.de/files/publications/s01981_greenpeace_report_10_jahre_smartphone.pdf)

Konfliktmineralien

Seltene Bodenschätze werden in Entwicklungsländern häufig im Kleinbergbau gefördert. Bei der weltweiten Förderung von Kassiterit (Zinnerz) werden 50 % im Kleinbergbau abgebaut, bei Coltan (Tantalerz) sind dies 26 %, bei Gold über 10 % und bei Wolframit (Wolframerz) über 6 %. Diese Erze sind essentiell für die Fertigung von Elektrogeräten, insbesondere Computern und Mobiltelefonen. In Konfliktregionen sind die Siedlungen nahe der Kleinminen einer erhöhten Gefahr ausgesetzt, da sie zudem meist abgelegen liegen. Bei der Besetzung der Rohstoffquelle kommt es zu Zwangsabgaben und Zwangsarbeit, Erpressung, Plünderungen und Vergewaltigungen. Oft besteht ein hohes Risiko für Mineneinstürze. In Zusammenhang damit stehen auch Raubbau und damit verbundene Umweltschäden, Kinderarbeit und inhumane Arbeitsbedingungen, Schmuggel, Gewalt und Armut.

Fazit

Vor dem weiteren Ausrollen von 5G sind Massnahmen festzulegen, welche sicherstellen, dass deren Umsetzung im Einklang mit den Klimazielen und verantwortungsvollen Umgang mit nichterneuerbaren Rohstoffen steht!

5 Kommentare zu diesem Beitrag

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  1. In Gebieten, die praktisch lückenlos (Liegenschaften, private Haushalte, Firmen) mit Glasfaser Leitungen erschlossen sind, sollte vorerst keine Bewilligung für 5 G Antennen oder verdeckte 5 G Antennen unter dem Deckmantel 4 G erlaubt werden. Wie entdeckt man verdecktes 5 G auf 4 G Antennen ?

  2. guten tag liebe menschen! habt ihr diesen beitrag über klima und 5G auch in english, bitte, damit ich ihn auch international mit allen klimabewegungen teilen kann? herzlichen dank with love and rage debi

  3. Gibt es EINEN vernünftigen Grund für 5G?

    BOYKOTT den 5G-Geräten – lasst die Dinger im Laden stehen!

    Es gibt ein Menschen- und Völkerrecht auf belastungsfreien Lebensraum.

    Und es scheint auch eines für das 2 Sek. Videostreaming in einer Höhle zu geben.

    5G – weg damit!

    2G hat schon die Gesundheit und das Leben von vielen Menschen und Familien zerstört!

    Smartphone-Abo künden und weg sind die lebensfeindlichen Antennen!

    Tu, was Du kannst. Jedes drahtlose Einloggen bei Antennen, (auch wenn das Handy “abgestellt” ist – Aus ist nicht Aus … ), Daten runterladen, Telefonieren, SMS-len, Surfen, Whatsapp, etc. schmerzt ca. 1 bis 2 Millionen SchweizerInnen und macht Ihnen den Alltag zum Albtraum. Tendenz steigend.

    Vielleicht morgen auch Deinen?