Mobilfunk und Strahlung: BAFU-Info an die Kantone Orientierungshilfe für Fragen zur Gesundheit der Bevölkerung – vom BAFU

in 5G, Gesundheit, Politik, Schweiz

Begleitend zur Anpassung der NISV am 17. April 2019 hat das BAFU den Kantonen eine Orientierungshilfe in Form eines 8-seitigen Informationsschreiben zugestellt. Gemäss Einleitung auf der ersten Seite soll das Dokument der Beantwortung von Fragen zur Bevölkerungsgesundheit dienen.

Auf ersten fünf Seiten stehen dann aber mal grundsätzliche Informationen rund um 5G (New Radio), die Arbeitsgruppe «Mobilfunk und Strahlung», die von uns behandelte Revision der Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung (NISV), Generelles über die Beurteilung von adaptiven Antennen, über Prognose und Messung von 5G und dann noch eine Beschreibung des NIS-Monitoring.

Schönreden ist auch eine Tugend

Interessant aus gesundheitlicher Sicht – und für die kantonalen Ämter auch wertvoll, um die Anfragen aus der Bevölkerung beantworten zu können – wird es dann unter dem Punkt 7: «Gesundheitliche Auswirkungen von Mobilfunkstrahlung auf den Menschen».

Das Bundesamt für Umwelt BAFU fasst den Stand der wissenschaftlichen Untersuchungen wie folgt zusammen:

Dokumentauszug aus Absatz 7.2

  • Der einzige für den Menschen schädliche Effekt von hochfrequenter Strahlung, der wissenschaftlich zweifelsfrei nachgewiesen ist, ist die Erwärmung des Körpergewebes infolge der Absorption der Strahlung. Dieser Effekt liegt den Immissionsgrenzwerten der NISV zugrunde. Sind diese eingehalten, dann ist der Mensch vor thermischen Wirkungen geschützt. Neusten Untersuchungen zufolge ist der Sicherheitsfaktor jedoch in gewissen Situationen kleiner als bisher angenommen.
  • Aus der Forschung liegen unterschiedlich gut abgesicherte Beobachtungen vor, wonach es noch andere biologische Effekte gibt, die nicht auf eine Erwärmung zurückgeführt werden können. Nach wissenschaftlichen Kriterien ausreichend nachgewiesen ist eine Beeinflussung der Hirnströme. Begrenzte Evidenz besteht für eine Beeinflussung der Durchblutung des Gehirns, für eine Beeinträchtigung der Spermienqualität, für eine Destabilisierung der Erbinformation sowie für Auswirkungen auf die Expression von Genen, den programmierten Zelltod und oxidativen Zellstress. Ob damit Gesundheitsfolgen verbunden sind, ist nicht bekannt, ebenso wenig ob es bezüglich der Intensität und Dauer der Strahlung Schwellenwerte gibt.
  • Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat hochfrequente Strahlung als möglicherweise krebserregend klassiert, gestützt auf Befunde bei der Nutzung von Mobiltelefonen. Für die wesentlich schwächere Belastung durch ortsfeste Sendeanlagen fehlen aussagekräftige Langzeituntersuchungen. Die WHO stellt diesbezüglich jedoch fest, dass epidemiologische Studien zu Sendeanlagen (Radar, Radio, TV, Mobilfunk-Basisstationen) nicht auf ein erhöhtes Krebsrisiko durch deren Strahlung hinweisen

Dem Umweltschutzgesetz wird zu wenig Rechnung getragen

Das Bundesgesetz über den Umweltschutz (USG) soll Menschen, Tiere und Pflanzen, ihre Lebensgemeinschaften und Lebensräume gegen schädliche oder lästige Einwirkungen schützen sowie die natürlichen Lebensgrundlagen, insbesondere die biologische Vielfalt und die Fruchtbarkeit des Bodens, dauerhaft erhalten.

Im Bereich der Vorsorge, besagt das das besagt USG:

Artikel 1.2
Im Sinne der Vorsorge sind Einwirkungen, die schädlich oder lästig werden könnten, frühzeitig zu begrenzen.

Artikel 11.3
Die Emissionsbegrenzungen werden verschärft, wenn feststeht oder zu erwarten ist, dass die Einwirkungen unter Berücksichtigung der bestehenden Umweltbelastung schädlich oder lästig werden.

Artikel 13.2
Er (Immissionsgrenzwert) berücksichtigt dabei auch die Wirkungen der Immissionen auf Personengruppen mit erhöhter Empfindlichkeit wie Kinder, Kranke, Betagte und Schwangere.

Wie ist es möglich, dass die Auswirkungen von Mobilfunkstrahlung nicht weiter begrenzt werden?

Trotzt dieser laut BAFU möglichen gesundheitlichen Schädigungen unterhalb der existierenden Grenzwerte, wird ein Ausbau der strahlenden Zukunft mit bedenklichem Power vorangetrieben – Umweltgesetz hin oder her. Es ist sehr bedenklich, dass ein Bundesamt für Umwelt sein eigenes Gesetz zugunsten der Wirtschaft interpretiert und solche Weisungen an die kantonalen Ämter der Schweiz herausgibt. Es scheint fast so, als ob beim BAFU rosarote 5G-Brillen verteilt werden.

4 Kommentare zu diesem Beitrag

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  1. Dies ist alles sehr bedenklich!
    Es wird wenn man den Weg der Geschichte von jetzt den 5G-Antennen verfolgt einem/r normal intelligenten Bürger/in fast übel.
    Die Bedenken und die demokratischen Geschehnisse, das Erstellen von Peditionen, Moratorien auf Kantonsebenen werden ‘von oben’ abzustellen versucht.
    (Hinweis von Bakom / Bafu an Gemeinden Moratorien abzulehnen!)

    Ich war dieses Wochenende am 5G-Kongress am Bodensee (www.seegespraeche.de) mit vielen eindrücklichen und erforschten Studien und mehr.
    (wird alles gratis ins Netz gestellt) – Man rechnet mit ca. einer Milliarde zusätzlichen Krebserkrankungen durch 5G, von allen Schäden in der Natur nicht zu reden.
    Der gigantische Energieverbrauch zum Speichern der Daten und die ebensoriesige Wärmeproduktion gehen in entgegengesetzter Richtung zu Klimaschutz.
    Der Normalverbraucher braucht 5G nicht (Mitteilung von Fachleuten).
    Die Geldsummen die damit erwirtschaftet werden sollen sind (Zitat) noch viel gigantischer. Das heisst:
    Widerstand ist heisses Pflaster und sicher in gewissen Ländern tödlich.
    Ein Zitat von der Mobilfunklobby: Angst ist nur ein Phänomen im Kopf – JEDOCH
    MUT AUCH !! Getraut euch dagegen zu sein.
    (bin daran zu besprechen, wie ich Swisscom persöhnlich von meinem GELD ENTZIEHEN KANN ;-))

  2. Seit 17 Jahren arbeite ich als Praktizierende und Lehrerin mit dem Elektromagnetischen Feld von Lebewesen. Dieses ist mit dem Elektromagnetischen Feld unseres Planeten verbunden und fein darauf abgestimmt. Ohne intakte Verbindung zu Mutter Erde können wir nicht leben. Unser EMF und die Verbindung zur Erde steuert unsere Gesundheit. ALLE künstlich erzeugten EMF, auch solche mit viel geringerer Strahlung, stören diese Verbindung und machen uns krank. Immer mehr Menschen leiden an Krebs und anderen schlimmen Krankheiten. Immer mehr Jugendliche haben Hirntumore, weil sie dauernd ihr Handy am Ohr haben.

    Ich habe seit einiger Zeit permanent Kopfschmerzen und ein Druck im oberen Bereich des Kopfes, ein sehr unangenehmes Gefühl und Schlafprobleme. All das hatte ich vor 5G nicht. An der Grenze zu unserem Dorf steht eine 5G-Antenne der Rhätischen Bahn (?!), Wozu braucht eine Bahn 5G??? Ich fordere, dass der Bundesrat SOFORT ALLE 5G-Antennen abschalten und entfernen lässt. Es gibt genug realistische Studien, die die gefährliche Strahlung belegen, auch solche für viel niedrigere Frequenzen. Wieso gibt der Bundesrat neue Studien in Auftrag? Um Einfluss auf die Resultate zu nehmen oder den Entscheid auf die lange Bank zu schieben? Ich traue unserer Regierung nicht mehr. Ist das nicht fahrlässige Krankmachung oder Tötung als Endresultat? Leute, die die Gesundheit eines ganzen Landes aufs Spiel setzen, gehören nicht in die Regierung, und sollten zudem bestraft werden. Es wird noch mehr kranke Menschen und Tiere geben. Das steigert den Umsatz für Medizin und Pharma! Die Pharma kann sich gleich daran machen, mit Tierversuchen neue Pillen gegen Elektrosmog zu entwickeln. Die Krankenkassenprämien werden weiter steigen. Noch mehr Tiere, Vögel, Fische und Insekten werden sterben. Auch unser Wasser, das so empfänglich ist, Informationen aufzunehmen, wird verstrahlt (“Die Botschaft des Wassers” von Masaru Emoto). Ebenso der Wald, die Früchte und das Gemüse auf den Feldern. Nicht alle Menschen sind gleich sensibel, um die Strahlung wahrzunehmen. Aber die Strahlung wirkt auch bei jenen, die sie nicht spüren, in genau gleichem Masse. In anderen Ländern werden die Menschen von Kriegen, Seuchen, Hungersnöten und Katastrophen bedroht. Bei uns von der eigenen Regierung

    1. Liebe Frau Lemmello
      DAnke für diesen sehr guten Kommentar.
      Dies ist klar ein Kopfschmerz von E-Smog, das weiss ich von einigen Menschen und mir selber. Beste Grüsse Erika Wirth, Trin

  3. Mensch ist ja das eine, aber was ist mit Tieren, Pflanzen und Insekten? Es geht nicht nur um uns und wir haben bereits genug Sterben erzeugt mit unserem Fortschritt, der auch ein Misstritt sein kann! 5g ist die falsche Richtung, definitiv!