Bundesrat umgeht Mobilfunk-Grenzwert mit «Buebetrickli»

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Neu soll der Grenzwert aus einem 24-Stunden-Durchschnitt berechnet werden anstatt – wie international üblich – dem gemessenen Spitzenwert entsprechen. Damit würden die bisherigen Massnahmen zum Schutz der Bevölkerung umgangen.

Natürlich weiss jeder Mensch, dass man sich mit einer heissen Suppe die Füsse verbrennt. Wie warm wäre die Durchschnittstemperatur über 24 Stunden gerechnet, wenn man sich - nur kurz - die Füsse mit einer kochenden Suppe verbrühen würde? Richtig: über 24 Stunden gemittelt ergäbe dies "nur" eine kalte Suppe. Aber genau diesen Systemwechsel möchte Frau Bundesrätin Leuthard beim Mobilfunkgrenzwert vornehmen:

Neu soll der Grenzwert aus einem 24-Stunden-Durchschnitt berechnet werden anstatt - wie international üblich - dem gemessenen Spitzenwert entsprechen.Damit würden die bisherigen Massnahmen zum Schutz der Bevölkerung umgangen.

Hintergrund dieser Änderung ist, dass sich der Ständerat im März 2018 gegen eine Grenzwerterhöhung und für den Schutz der Bevölkerung entschieden hat, übrigens bereits zum zweiten Mal innert 2 Jahren(!). Diesen Entscheid will Frau Bundesrätin Leuthard nun im Interesse der Mobilfunkindustrie umgehen.

Im März 2018 hat der Ständerat zum zweiten Mal, wie schon 2016, eine Grenzwerterhöhung für die Strahlung von Mobilfunkanlagen abgelehnt.
Dachverband Elektrosmog Schweiz und Liechtenstein

In der letzten Umfrage des Bundesamtes für Statistik schätzte die Mehrheit der Bevölkerung Mobilfunkantennen als eher oder sehr gefährlich ein.

Wir fordern den Schutz der Bevölkerung vor Elektrosmog. Laut Fachleuten sollen in der Schweiz 8% der Bevölkerung elektrosensibel sein, und dies bei den heute geltenden Grenzwerten. Kaum auszurechnen, was passieren würde bei einer so drastischen Grenzwerterhöhung.

Die Comics dürfen weiter verwendet werden.

Quellen: Tages Anzeiger, Blick, Swissharmony

7 Kommentare zu diesem Beitrag

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  1. Ja, Frau Bernhard, ziehen Sie den Stecker. Habe das gemacht und es vergingen 1,5 Jahre bis mal ein Schüler merkte, dass es dort kein WLAN hatte… Rektor hin oder her.

    WLAN-freie Schulen sollten künftiger Standard werden.

  2. Haben sie Mut, stellen sie es ab. Einfach Stecker oder Netzwerkkabel ziehen, sofern der Hotspot in ihrem Schulzimmer ist. Ansonsten zusammentun mit Lehrerschaft und dem Leiter ein Ultimatum setzen. In Frankreich haben sie WLAN an Schulen ja verboten, will was heissen.

  3. Nimmt mich ja Wunder, wie bei einer Kontrollmessung z.B. in einem OMEN, der Durchschnitt über 24 Stunden berechnet werden soll. So lange bleibt keine Messequippe im Haus.

  4. Das mussten sie mit der SBB auch schon so machen! Sonst hätte man die Bahn abschalten müssen.
    Das darf auf keinen Fall nochmals passieren. Man sollte besser endlich auf die Trennung von Indoor und Outdoor-Versorgung setzen – Strahlungsminimierung und hohe Datenraten! Warum man diese Technik nicht einsetzt ist mir ein Rätsel. Nachzulesen auf der Homepage von Diagnose Funk.