In Italien wächst der Widerstand Gemeinderäte im Piemont lehnen 5G gemeinsam ab

in 5G, Ausland

In Italien haben sich schon zwölf Prozent aller Gemeinden dafür ausgesprochen, zum jetzigen Zeitpunkt auf ihrem Gemeindegebiet keine Installation von 5G-Antennen zuzulassen. Sie wollen zuerst Sicherheiten seitens der Regierung, dass sich 5G nicht negativ auf die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt auswirkt. Erst wenn sie überzeugt sind, dass 5G unbedenklich ist, wollen sie dem Ausbau zustimmen. (1)

Das Valchiusella-Tal im Piemont

Die Gemeinderäte von acht Gemeinden des Valchiusella-Tals haben gemeinsam entschieden, die Einführung von 5G in ihrem Tal zu verbieten. Sie begründen dies damit, dass noch zu wenig klar ist, welche Risiken 5G mit sich bringt. In einem offenen Brief an die zuständigen Behörden in Turin verlangen sie, dass auf ihrem Gemeidegebiet keine Pilotprojekte mit 5G durchgeführt werden. Sie zeigen sich besorgt darüber, dass mit dieser Technologie Experimente gemacht werden, deren Konsequenzen noch völlig ungewiss sind. Stattdessen fordern sie, dass das Glasfasernetz rasch ausgebaut wird. Für sie stellt eine Verbesserung der Internet-Anbindung durch das Breitbandnetz auf ihrem Gebiet eine unverzichtbare und gleichzeitig sichere Voraussetzung dar, um neue Aktivitäten und Investitionen (vor allem im Tourismusbereich) zu fördern. (2)

Im Valchiusella, gelegen im Piemont in Italien regt sich kräftiger Widerstand gegen 5G.

Der Widerstand wächst in ganz Italien

Und so wird der Widerstand gegen 5G im ganzen Land immer stärker. Italien zählt offiziell 7903 Gemeinden. Bereits haben sich 598 Gemeinden entschlossen, den Ausbau von 5G auf ihrem Gemeindegebiet vorerst zu stoppen. Eine breite Allianz von Gemeinden (darunter auch Städte wie Rom, Turin, Venedig oder Messina) haben den Bau von 5G-Antennen auf ihrem Gemeindegebiet vorläufig untersagt, bevor nicht Klarheit über die gesundheitlichen Auswirkungen besteht. (3) In einem Interview mit diagnose:funk sagt Dr. Francesco Imbesi von der Verbraucherzentrale Südtirol, dass viele Bürger in den letzten Wochen ihre Verwalter und politischen Vertreter angeschrieben und diese mit den Stellungnahmen der unabhängigen Wissenschaft konfrontiert hätten. Als Koordinationsstelle diene die italienweite Bewegung gegen 5G. Ausserdem habe auch die Ärzte-Vereinigung Doctors for the Environment (ISDE) eine Informationsoffensive gestartet, einen Offenen Brief an Ministerpräsident Conte verfasst und darin die Stellungnahme des Obersten Sanitätsrats Italiens in mehreren Positionen widerlegt. «Ärzte dieser Vereinigung waren sehr oft bei Vorträgen für die Bevölkerung und konnten somit vor Ort die Argumente der unabhängigen Wissenschaft aus ärztlicher Sicht verteidigen und bekannt machen.» (4)

Die Antwort der Regierung

Doch wie nicht anders zu erwarten, hat die Regierung von Ministerpräsident Conte dieser Initiative von unten eine deutliche Absage erteilt. In einem Dekret (5) vom 16. Juli 2020 wird festgehalten, dass die Gemeinden sich einer Installation von 5G-Antennen nicht widersetzen dürfen, weil ihnen diese Kompetenz entzogen worden ist. Wörtlich heisst es im Dekret: «Die Gemeideräte müssen sich an die staatlichen Richtlinien halten und dürfen die Installation der 5G-Antennen nicht mehr blockieren.» Es heisst dann weiter, das gesamte Telekommunikationsnetz sei von öffentlichem Interesse und könne daher nicht von einzelnen Gemeinden in Frage gestellt werden. Auch die Bewertung möglicher gesundheitlicher Gefahren sei Sache des Staates und nicht einzelner Gemeinden. Die Gemeinden sind aufgefordert, die Aufstellung von Antennen auf ihrem Gebiet unverzüglich zuzulassen. (6) «Dieser Schritt hat für viele wie eine Ohrfeige gewirkt», meint dazu Dr. Imbesi. «Auch im Südtirol erleben wir, wie die Behörden die Risiken verharmlosen.»

Was bleibt der Bevölkerung noch an Möglichkeiten?

Dr. Imbesi meint dazu: «Das Vertrauen der Bevölkerung gegenüber dem staatlich geregelten Strahlenschutz ist gerade beim tiefsten Stand seit Jahren, vor allem, nachdem drei Ministerien (Gesundheits-, Bildungs- sowie Umweltministerium) voriges Jahr vom Verwaltungsgericht Latium und danach vom Staatsrat praktisch für schuldig erklärt wurden, über die Gefährlichkeit des Mobilfunks und seiner Anwendungen keine Information für die Allgemeinheit und speziell für die Jugend bereitzustellen, und dazu verurteilt wurden, das zu tun. Sie tun es immer noch nicht. Das Ergebnis: der Widerstand wächst, 598 Gemeinden, die 5G nicht akzeptieren, sind ein Ausrufezeichen!» Hoffen wir, dass es nicht nur beim Ausrufezeichen bleibt. Hoffen wir, dass die Gemeinden noch nicht alle ihre Möglichkeiten ausgeschöpft haben.

(are)

(1) https://oasisana.com/2020/05/30/500-comuni-ditalia-stop-5g-330-ordinanze-dei-sindaci-ma-wind-ricorre-al-tar-dimostrino-innocuita-del-wireless-video/

(2) https://www.quotidianocanavese.it/politica/valchiusella-tutti-i-sindaci-uniti-nessuna-sperimentazione-del-5g-nel-nostro-territorio-27252

(3) https://www.alleanzaitalianastop5g.it/443193497

(4) https://www.diagnose-funk.org/publikationen/artikel/detail&newsid=1604

(5) Ein Dekret ist das, was in der Schweiz eine Verordnung ist. Es ist ein Gesetzesbeschluss, der von der Regierung erlassen wird – ohne Zustimmung von Parlament, Gemeindeversammlung oder Stimmvolk.

(6) https://www.i-com.it/2020/07/23/5g-decreto-semplificazioni/

art

7 Kommentare zu diesem Beitrag

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  1. Solange nicht bewiesen werden kann ob die Mobilfunkstrahlungen von 5G schädliche Auswirkungen haben, darf auch nicht damit experimentiert werden mit Menschen, Tieren und Pflanzen. Warum kann die Regierung nicht den Willen des Volkes akzeptieren. Bei einem Pilzgericht muss auch zuerst bewiesen werden, dass kein giftiger Pilz darin enthalten ist. Danach ist es zu spät. Die Blutdunkelfeld Analyse hat ergeben wie nach einem drei Minuten Gespräch mit Handy am Ohr die roten Blutkörperchen nicht mehr so schnell fliesen und sich danach träge zusammenballen . Es ist also bewiesen. Nur damit noch mehr unwichtige Mails, Witze, belanglose Videos rumgemailt werden, für sowas brauchen wir unsere Gesundheit nicht aufs Spiel zu setzten. Abgesehen von der Verschandelung der Gegend mit diesen Mobilfunkmasten.

  2. Wir werden alle “überbestrahlt”. Auch wenn wir nur die Antennen sehen und nicht die “geheimen” Angriffe der Strahlen so ist der Niederschlag auf Umwelt, Tier und Mensch eine Tatsache. Es ist nicht auszuschliessen, dass unser Immunsystem den Strahlen zum Opfer fällt. Leider werden solche Tatsachen negiert und erst nach bereits erfolgtem Schaden reagiert. Wir schützen uns vor Corona, und bauen die Angriffe auf unsere Gesundheit immer mehr aus.

    Silvia Müller

  3. Es fehlt noch viele öffentliche Information . Und auch in Deutschland gibt es viele Leute die nicht alltägliche Deutsch reden können , mit dieser Hintergrund mann kann sich vorstellen das technische Vokabeln sind nicht in der Regel “verstendbar”.

  4. Sinnvollerweise bei A anfangen, in diesem Fall, mit der Forschung der Folgen von 5G Strahlung auf Mensch, Tier, Pflanze und die Erde, das Klima.
    Da der Schutz der Bevölkerung vor Gesundheitsrisiken gesetzlich verankert ist, muss zuerst bewiesen werden, dass 5G unsere Gesundheit nicht schwächt.
    Es gibt genügend Hinweise z.B. von ÄrztInnen und WissenschaftlerInnen, dass 5G Gesundheitsrisiken birgt.
    Und schliesslich gibt es eine Alternative:
    Es gibt für die Bedürfnisse der Telekommunikation z.B. die Glasfasernetzvariante, die weniger gesundheitsgefährdend ist.

  5. In Italien bahnt sich das an, was in allen anderen Ländern ringsum ebenfalls passieren kann: Das Volk wird entmündigt und hat zu gehorchen. Die Drohung, dass sonst etwas geschieht klingt impliziet mit. Demonstrationen, die jetzt nötig wären, werden wohl wegen Corona untersagt werden. Wie praktisch für die zuständigen Politiker und Minister!

    Die Frage ist: Wer hat ein solches Interesse an 5G, dass dafür ein ganzes Volk gezwungen wird etwas zu akzeptieren, das es voraussichtlich krank machen kann? Wer profitiert von diesem Mobilfunknetz am meisten, das besonders für die Digitalisierung des Geldes geeignet ist?

    Fragen über Fragen und keine Antworten von den Verantwortlichen zu erwarten. Eine Schande!

  6. 5G brauchen wir nicht, denn sie dient rein der Überwachung und Steuerung von uns Menschen auch wenn dies vehement vertuscht wird, dieser Standart ist äusserst Gesundheitsgefährdend darüber gibt es sehr viele Studien. Es gibt aber keine einzige glaubhafte Studie die besagt das 5G nicht Schädlich für Mensch Tier und Umwelt ist, 5G ist daher vehement zu bekämpfen.

    1. Den Folgen von 5G Strahlungen werden wir blindlings ausgesetzt. Und Mundtot gemacht. Da passen ja die Masken wunderbar dafür! Be-vorMund-et.
      Warum werden wir dann eigentlich vor dem Coronavirus so unerbittlich geschützt?
      Das dünkt mich doch ein bisschen Bipolar und Unglaubwürdig!