Herbstsession 2023 im nationalen Parlament Aktuelle Medienmitteilungen zu 5G-Motion und Smartmeter

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Während der aktuellen Session debattierten die Politiker im nationalen Parlament über die Motion Wasserfallen aus dem Jahr 2020. Die Motion verlangt die Schaffung der Rahmenbedingungen für einen Raschen Aufbau des 5G-Netzes. Dieser Auftrag an den Bundesrat ist unserer Ansicht nach bereits umgesetzt, 99 Prozent der Bevölkerung haben Zugang zu 5G. Dennoch machte der Bundesrat eine rätselhafte Ankündigung und stellte in der Debatte die «Anpassung der Berechnungsgrundlagen» der Strahlung in Aussicht. Das Parlament stimmte schlussendlich einer abgeschwächte Version der Motion (neu ohne Grenzwertlockerung) zu.
Die Räte berieten ausserdem über ein neues Gesetz zur Stromversorgung mit erneuerbaren Energien. Das Gesetz sieht die Pflicht zur Installation von Smartmetern vor. Die elektronischen Stromzähler übermitteln den Zählerstand meist mit strahlenden Technologien und führen zu erhöhten Belastungen in den privaten Wohnräumen. Der Verein Schutz vor Strahlung wandte sich zu beiden Themen an die Parlamentarierinnen und Parlamentarier und mit mehreren Medienmitteilungen an die Medienschaffenden. Wir fordern einen konsequenten Gesundheitsschutz sowohl bei 5G als auch in Bezug auf Smartmeter.

Die Sessionswochen des nationalen Parlaments sind immer eine spannende Zeit. Ständerat und Nationalrat beraten während geordnet ablaufenden Debatten über einzelne Geschäfte. Dabei kann es passieren, dass sie ein Gesetz oder einen Auftrag an den Bundesrat (Motion) mit nur kleinen Änderungen in eine grundlegend andere Richtung lenken und damit für Aufregung sorgen. Die Fülle an Geschäften ist riesig. In den Sessionsprogrammen sind Traktanden für jeden Tag festgelegt, doch die Programme können von einer Stunde auf die andere ändern. So kommt es immer wieder vor, dass ein Geschäft aufgrund eines anderen, dringenderen Geschäfts auf später vertagt wird. Auch die Parlamentarier sind gefordert. Sie bereiten sich jeden Tag von Neuem auf die anstehenden Traktanden vor, wobei sie zahlreiche Themen und Interessen kennen müssen. Es ist daher eine Kunst, die Parlamentarier im richtigen Moment mit den richtigen Informationen zu erreichen.

Briefe und Medienmitteilungen zur Motion Wasserfallen
Die Bevölkerung erfährt in der Regel nur über die Medien von den Vorgängen im Parlament. Es ist folglich essenziell, dass  Zeitungen und Fernsehen wichtige Themen aufnehmen und jeweils die Ansichten aller Beteiligten aufzeigen. Damit die Medien überhaupt berichten, muss zeitnah nach einem Entscheid im Parlament eine Medienmitteilung veröffentlicht werden. Der Verein Schutz vor Strahlung bedient sich dieses Mittels und versendet regelmässig Medienmitteilungen.

In der Herbstsession des nationalen Parlaments standen unter anderen die Motion 20.3237 – «Motion Wasserfallen» genannt – und der Entwurf eines neuen Gesetzes über die sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien zur Debatte. Nachdem die Motion Wasserfallen drei Jahre zwischen den Räten hin und her ging, wurde sie in der Frühlingssession 2023 angepasst. Neu dürfen die Ziele nur erreicht werden, ohne die Grenzwerte zu lockern. Die Motion wurde in dieser Fassung der laufenden Herbstsession angenommen. Das Parlament beauftragt den Bundesrat, den Weg für den Aufbau eines günstigen 5G-Netzes zu ebnen. Aus unserer Sicht sind die Ziele der Motion mit der 5G-Abdeckung von 99 Prozent der Bevölkerung bereits erreicht, womit der Bundesrat den an ihn gerichteten Auftrag als erfüllt bezeichnen kann. Trotzdem sprach der Bundesrat während der Debatte von einer Anpassung der Berechnungsgrundlagen, ohne weiter darauf einzugehen. Der Verein Schutz vor Strahlung klärt aktuell, was es damit auf sich hat. Sollte diese Anpassung zu einer Verschlechterung des Gesundheitsschutzes führen, wird sich der Verein mit allen Mitteln dagegen wehren.

Im Vorfeld der Debatte im Nationalrat wandte sich der Verein Schutz vor Strahlung an die Kommission des Nationalrats, an den Nationalrat und an die Medien. Nach der Annahme der Motion versandten wir eine Medienmitteilung.

- Brief an die Fernmelde-Kommission des Nationalrats KVF-N als PDF
- Medienmitteilung «Abstimmung im Nationalrat über eine obsolete Motion» als PDF
- Medienmitteilung «Neue Rechtsunsicherheiten bei 5G?» als PDF

Smartmeter-Zwang muss bekämpft werden
Im neuen Gesetz über die sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien – auch Mantelerlass Strom genannt – sind zahlreiche Massnahmen und Projekte für den Umbau auf Wind-, Sonne- und Wasserkraftwerke vorgesehen, wobei alle anderen Interessen wie Naturschutz oder Gesundheitsschutz zweitrangig sein sollen. Das Gesetz sieht zudem auch einen Smartmeter-Zwang und ständig wechselnde Stromtarife vor, diese verstecken sich in verklausulierten Formulierungen. Der Verein Schutz vor Strahlung lehnt den Smartmeter-Zwang vehement ab, da ansonsten mindestens 10 Prozent der Bevölkerung – das ist der Anteil der Menschen mit einer Unverträglichkeit gegenüber elektromagnetischen Feldern – unter Gesundheitsproblemen leiden wird, verursacht durch  Smartmeter-Strahlung.

Bereits im März dieses Jahres sandte der Verein Schutz vor Strahlung eine Medienmitteilung an die Medien, nun doppelt der Verein nach und kündigt die Prüfung eines Referendums an.

- Medienmitteilung «Smartmeter als grosse Gesundheitsgefahr» als PDF

Warum Medienmitteilungen wichtig sind
Medienmitteilungen finden nur manchmal den Weg in die Medien. Sie haben jedoch auch indirekte Auswirkungen. So kann es sein, dass die Idee eines Journalisten, einen enthusiastischen Bericht über die Einführung einer neuen Technologie zu schreiben, aufgrund der Gegenstimmen begraben wird. Ausserdem lesen Medienschaffende gerne neue Informationen und können zu einem späteren Zeitpunkt auf etwas Grundwissen zurückgreifen.

Es lohnt sich für kleine und grosse Organisationen in wichtigen Momenten zeitnah eine Medienmitteilung zu verfassen und an möglicherweise interessierte Journalisten zu versenden. Zu diesen Momenten gehören die Neugründung von Vereinen, Erfolge und die Einordnung von Misserfolgen wie auch Entscheide die das eigene Thema betreffen und zu denen man eine bestimmte Haltung vertritt. Im besten Fall wird die Mitteilung in den Medien vollständig abgedruckt, zumindest aber wird man in den Medien früher oder später zitiert. Damit erreicht man kostenlos eine breite und durchmischte Bevölkerung.

Erfolg: Rasche Einführung von 5G gescheitertAdaptive 5G-Antennen: Bundesgericht pfeift Bundesrat zurück

Der Bundesrat beschloss im Dezember 2021, dass die neuen adaptiven 5G-Antennen ab Januar 2022 mit bis zu zehnfacher Leistung ohne weitere Baubewilligung strahlen dürfen. Der Aufschrei in der Bevölkerung war gross – viele Einsprecherinnen und Einsprecher fühlten sich hintergangen, weil sie ein solches Vorgehen befürchtet hatten, jedoch belächelt wurden. Mehrere Verwaltungsgerichte stellten sich quer und entschieden: Jede Leistungserhöhung muss zuerst in einem ordentlichen Baubewilligungsverfahren geprüft werden. Das Bundesgericht bestätigte einen entsprechenden Entscheid. Da Bundesgerichtsentscheide in der ganzen Schweiz gelten, ist diese Frage jetzt für alle Kantone geklärt. Der erste Schritt im Kampf gegen das gesundheitsschädliche 5G ist geschafft! Der Verein Schutz vor Strahlung ist glücklich, dass nun die Leistung zahlreicher Antennen wieder reduziert werden muss.

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In der aktuellen Energiedebatte im Nationalrat stehen sich Naturschutz und Stromproduktion gegenüber. Kaum bekannt ist die Absicht, mit dem revidierten Gesetz auch ein tiefgreifender Paradigmenwechsel unseres täglichen Lebens anzustossen. Mit…

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2 Kommentare zu diesem Beitrag

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  1. Herzlichen Dank. dass Ihr da so wachsam am Ball seid!!!
    Ich als Laie wär damit hoffnungslos überfordert und bin sehr froh, dass es Euch und andere kritische Wächter gibt!
    Liebe Grüsse und viel Kraft
    Satyo I.Pregler

  2. Zur Erinnerung, was der frühere EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker von sich gab: “Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“