Ein Marketing-Coup sondergleichen 5G aus dem All: Kein Flecken Erde bleibt unberührt

in 5G, Mobilfunk, Politik, Schweiz, Umwelt und Natur

Ein Marketing-Coup sondergleichen: Salt kündigt an, mit Elon Musks SpaceX zusammenzuspannen, um die Bevölkerung auch im hintersten Zipfel der Schweiz mit 5G zu versorgen. Was die einen als Triumph der Technologie feiern, ist eine Entwicklung, die Schutz vor Strahlung mit Besorgnis verfolgt – insbesondere wegen des Risikos erhöhter Strahlung, die Menschen und Tiere im Freien durch die «Bestrahlung von oben» ausgesetzten werden.

Der Himmel sei die Grenze. So die fette Überschrift in der Medienmitteilung, die Salt am 1. März 2023 publiziert hat. Darin kündigt der Schweizer Mobilfunkanbieter an, dass es ab nächstem Jahr möglich sein werde, mit dem Smartphone eine Verbindung zu einem der unzähligen Satelliten von Starlink aufzubauen. Elon Musk will so das Internet in die entlegensten Regionen der Welt bringen. Zunächst solle es möglich sein, SMS zu verschicken und zu telefonieren, später komme surfen im Internet mit 5G als Dienstleistung dazu, was einzigartig sei in Europa.

Bei Salt ist man also stolz auf die neue Partnerschaft mit dem amerikanischen Konzern. Doch wozu das Ganze? Bereits heute verfügt Salt über eine Handy-Netz-Abdeckung von 99.9 Prozent; was offenbar noch nicht ausreicht. Salt will eine restlose Abdeckung erreichen. Doch wie sinnvoll ist das in einem Land, das bereits heute über eines der besten Handynetze der Welt verfügt? Wollen wir tatsächlich immer und überall erreichbar sein? Oder klinken sich Menschen nicht gerade deshalb aus ihrem Alltag aus, um in der einsamen Berghütte mal nicht erreichbar zu sein?

Kritische Stimmen

Schon heute warnen Forscherinnen und Forscher weltweit vor der Verschmutzung des Nachthimmels durch die unzähligen Satelliten im All. Im renommierten Wissenschaftsmagazin Nature erschien ein offener Brief, worin Forscher besorgt darauf hinweisen, dass Flugkörper bereits heute wichtige Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble stören. Es seien deutlich sichtbare Streifen zu erkennen, die Satelliten im erdnahen Orbit verursachen, wenn sie am Weltraumteleskop vorbeifliegen. Im untersuchten Zeitraum von 2002 bis 2021 seien 2,7 Prozent der Hubble-Aufnahmen beeinträchtigt. Weitere beeinträchtigte Fotos werden die Folge sein bei steigender Zahl von Satelliten. Auch eine Schweizer Physikerin hat sich in einem Fernsehinterview kritisch dazu geäussert und darauf hingewiesen, dass die Radioteleskope durch Kommunikationssatelliten gestört würden. Objekte im All senden mit einer Frequenz, die nicht mehr sauber erfasst werden kann, weil Satelliten dazwischenfunken – beunruhigende Entwicklungen für eine weltweite Forschergemeinde.

Neben der Lichtverschmutzung bahnt sich im Weltraum eine weitere Umweltkatastrophe an: Die Lebensdauer der Starlink-Satelliten beträgt rund fünf Jahre, danach verglühen sie in der obersten Erdatmosphäre. Aus den Augen aus dem Sinn? Mitnichten. Was bleibt sind die verwendeten Materialien, allen voran Aluminium. Bei den zigtausenden Satelliten von unterschiedlichen Herstellern droht die Aluminium-Konzentration bedrohlich anzusteigen, was letztlich auch die vor UV-Strahlung schützende Ozonschicht schädigt. Eine beunruhigende Vorstellung, wenn man an die kilometerlangen PET-Inseln in den Weltmeeren denkt. Auch die Erdatmosphäre scheint von der destruktiven Seite des Kapitalismus nicht mehr verschont zu bleiben.

Schliesslich gibt es auch Kritik von Meteorologen, deren Wetterstationen darauf angewiesen sind, die Frequenzen von Wasserdampf zu messen. Aber gerade die Empfangsschüsseln für Starlink stören diese Messung, da sie etwa auf der gleichen Frequenz senden wie die Wassermoleküle schwingen. Man könnte die Gebiete mit Wetterstationen ausschliessen, in denen sich Starlink-Sendeschüsseln auf der Erdoberfläche befinden, doch darunter würde nur die Qualität der Wetterprognosen leiden. Denn weniger Wetterstationen bedeuten weniger genaue Wetterprognosen. Ein Dilemma. Auch hier wird eine ganze wissenschaftliche Disziplin torpediert.

Bestrahlung von oben

Und mit welcher zusätzlichen Strahlenbelastung ist durch solche Satelliten zu rechnen? «Das ist im Moment noch schwer abschätzbar», sagt Rebekka Meier, Präsidentin von Schutz vor Strahlung. «Aber sie ist deutlich messbar.» Die Hersteller behaupten zwar, die Strahlung sei extrem stark gebündelt. Tatsächlich wird aber ein weiter Umkreis des Empfängers bestrahlt, weil sich das Signal über die 550 Kilometer lange Distanz vom Orbit des Satelliten bis zur Erde streut. Bereits heute gibt es deutliche Hinweise, dass insbesondere Insektenpopulationen durch die ständig steigende Strahlenbelastung in der Schweiz gefährdet sind. Auch wenn der Bundesrat das nicht anerkennt, wie wir das im letzten Beitrag aufgezeigt haben. Ausserdem gibt Rebekka Meier zu bedenken: «Es ist mit einer Zunahme von strahlengeschädigten Menschen zu rechnen. Bereits heute geben zehn Prozent der Schweizer Bevölkerung an, dass ihre Gesundheit oder ihr Wohlbefinden durch Strahlung beeinträchtigt wird – Tendenz leider steigend». Ausserdem besteht die Gefahr, dass sich der Kopf beim Telefonieren mit dem normalen Smartphone über eine Satellitenverbindung zu stark erwärmt. Es gibt zwar Richtwerte, doch das Smartphone braucht eine gewisse Leistung, um eine Datenverbindung aufbauen zu können. Mit Überschreitungen der erlaubten Sendeleistung ist somit zu rechnen.

Bis die von Salt angekündigte Innovation Realität wird, dauert es noch geraume Zeit. Dennoch ist Elon Musks Fahrplan bekannt: überall Internet, überall und zu jeder Zeit Empfang. Die Strahlenbelastung soll für die Tech-Visionäre auch von oben zunehmen – zum Leidwesen der Bevölkerung, der Tiere und Pflanzen, die alle dadurch erhöhter Strahlenbelastung ausgesetzt sind.

Wir fordern deshalb den Bundesrat auf, Vorschriften auch für Datenverbindungen ins All zu formulieren, die dem Vorsorgeprinzip Rechnung tragen. Und wir ermutigen Sie, liebe Leserinnen und Leser, sich weiterhin konsequent gegen geplante 5G-Sendeanlagen in Ihrem Wohngebiet zur Wehr zu setzen. Mit der Taktik, Einsprachen gegen möglichst jeden Ausbau zu erheben, haben wir alle gemeinsam das 5G-Netz ausgebremst. Es lohnt sich! Das letzte Wort haben Sie!

Medienkontakt Verein Schutz vor Strahlung
Rebekka Meier, Präsidentin
rebekka.meier@schutz-vor-strahlung.ch
032 652 61 61

11 Kommentare zu diesem Beitrag

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  1. Ich frage mal die Verfasser dieses Beitrages >>> wer von ihnen denn kein Smartphone oder Handy in der Tasche trägt und besitzt ? Ich besitze seit 2019 so ein Ding nicht mehr !

    1. Danke für Ihre spannende Frage! Die Verfasser dieser Website benutzen mehrheitlich kein Smarthones, oder wenn, dann so oft wie möglich nur am Kabel und ohne Funkverbindung. Damit lassen sich die mobil übertragenen Datenmengen praktisch eliminieren. Auf jeden Fall reicht ein guter Festnetzanschluss in den meisten Fällen aus.

  2. So ein Schwachsinn auf diese Verstrahlung aus dem Weltall wartet gewiss nimand wo bei Verstand ist. Wir haben ein gut funktionierendes Händynetz. Überall diese massive Strahlung da kann der Krebs gut wuchern. Es sollte verboten werden diese Satelitten ins Weltall zu schiessen.

  3. Vielen Dank für diese wichtige Vorinformation. Den Bundesrat an seine Verantwortung zu erinnern macht mehr als Sinn. Vielen Dank für Ihre grossartige und wichtige Arbeit!

  4. Die Sache mit dem flächendeckenden 5G ist skandalös und riesengross – es ist so ignorant, anmassend und strotzt vor Dummheit.
    Die Natur hat keine milliardenschwere Lobby – alle Insekten und übrige Tiere und Pflanzen wo wir ein Teil dieser Welt sind.
    Aber auch Wasser und all unsere Nahrungsmittel aus der Landwirtschaft werden energetisch ganz abgewertet.

    Man spricht von ca 10 – 15 Prozent ‘Elektrosensiblen’. Ich gehöre auch dazu. Mein Leben wird immer mehr betroffen, indem ich in Städten, v.a. Nähe Bahnhöfen, aber nun auch auf dem Land Schwäche verspüre, Schmerzen in Knies werden oft wie mit Pfeilen beschossen.
    Ich nenne dies ein ‘Kapitalverbrechen’.
    Bei acht Milliarden Menschen sind 15 Prozent 1,2 Milliarden(!) – Menschen.
    Was braucht es, dass diese unglaubliche zerstörerische Machenschaft gesehen wird und Massnahmen folgen?!

  5. Als „Nacht-Fotograf“ habe ich nicht viel übrig für die sichtbaren Satelliten.
    EMail Murks hat ja mal gesagt/getwittert das dunkle möglich sind… hochgeschossen werden diese aber wohl nicht, die Merheit ist deutlich sichtbar.

    Wo ich aufgewachsen bin, haben wir auch heute KEIN Handyempfang 🤗.
    Und das ganz bewusst, die Swisscom wollte mehrere Male auf unserem Land eine Handyantenne aufstellen (gute Lage). Dies haben wir immer nachdrücklich verneint, inzwischen haben wir ein Glasfaser-Netz. Aber immer noch kein Empfang fur die Natels.

    Müssen wir eigentlich 24/7 erreichbar sein, keine Zeit mehr zum „regenerieren“ haben.

    Dauerbestrahlt werden ?

    Ich ziehe mich manchmal dorthin zurück und erhole mich an einem Tag besser als in einer Woche Ferien.

    Was isch nume los uf derä Chugle 🤔

    1. Wo sind Sie aufgewachsen??? Ich interessiere mich für Orte mit geringer oder keiner Strahlenbelastung durch Mobilfunk…

    2. Lieber Nachtphotograf!

      Gibt es tatsächlich noch Orte ohne Handyempfang? Bitte sagen Sie mir wo das ist, wo sie aufgewachsen sind, denn ich bin extrem elektrosensibel…

      Herzliche Grüße, Angelika Burk

  6. 5G aus dem All
    Grössenwahn zu Ungunsten der Menschen, der Natur und der Tiere.
    Förderung der Ungleichheiten: Weltweiter Zugang zum Internet,
    in jedem Graben wo Menschen oft keine Handys, zu wenig Nahrung
    und zu wenig Wasser haben bringt keine Entwicklung für Menschen.
    Die kapitalistische Gier kennt keine Grenzen, ungeachtet der nicht
    absehbaren Folgen von5G im All sowie auf der Erde.

  7. Was hier auf uns zukommt ist nicht zu unterschätzen.
    Schon alleine die Chemtrails, die lange bestritten wurden und zwischenzeitlich als „Geoengeneering“ bezeichnet werden, setzen unter Anderem eine bedenkliche Menge an Aluminium frei. Dass Aluminium einen Einfluss auf das menschliche Nervensystem hat, ist mehr als bekannt. Varab sei auf den Morbus Alzheimer hingewiesen, welcher in seiner Häufigkeit kontinuierlich ansteigt wie auch andere neurologische Erkrankungen. Was wenn das Aluminium noch dazu kommt, welches durch das Verglühen der Satelliten entsteht? Es ist dringend notwendig die moderne Religion „ Wissenschaft“, sowie die Technologiegläubigkeit fundamental zu hinterfragen, um nicht einer blinden Autoritätsgläubigkeit zu verfallen, welche die eigene Gesundheit und die Gesundheit der Tiere und Pflanzen aufs Spiel setzt und dem Grosskapital die Tore ungehindert öffnet für ihre Gier und Verantwortungslosigkeit. Guter Bericht, der in diesem Sinne anregt, selbst zu denken und die Dinge zu hinterfragen.

    Dr. med. Roland B. Schaffer

  8. Vielleicht wäre das mal ein Thema für die jungen Klimaaktivisten? Vermutlich ist es kein Zufall, dass die Temperatur in der Schweiz um 2°C Grad wärmer ist als in den umliegenden Ländern FR, DE, AU, und IT. – Das wird ja vermutlich weniger wegen unseren kühlen Alpen der Fall sein, sondern dürfte wohl eher mit unserem “besten” Handynetz weit und breit etwas zu tun haben.
    Vielleicht mag jemand recherchieren? Zusammenstellen? Publizieren? – Danke. Dem ‘Klima’, den Tieren, uns Menschen zu liebe.