Gesamtstrahlung wird nicht gemessen! SRF-Kassensturz: «Neue 5G-Richtlinien: Messmethode wird bemängelt»

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Der Verein Schutz vor Strahlung kritisiert in der Kassensturz-Sendung vom 25. Mai 2021 dass die Grenzwerte für 5G-Antennen gelockert werden, denn die Strahlenbelastung kann nicht gemessen werden. Diese wird weiterhin berechnet. Ein unhaltbarer Zustand gegen den sich die Vollzugsbehörden, namentlich die Gemeinden zur Wehr setzen müssen.

Zwei Typen von Antennen

Bis jetzt gab es für 2G bis 5G passive Antennen: Sie strahlen Funksignale permanent – wie ein Scheinwerfer. Für das 5G-Netz gibt es neu adaptive Antennen. Sie senden Funksignale nicht mehr konstant in eine Richtung. Stattdessen zielen sie die Strahlung tendenziell in die Richtung, wo sich das verbundene Gerät befindet. Wer neben einer Antenne wohnt oder arbeitet, ist dieser Strahlung ausgesetzt. Aber auch wer sich zwischen Empfänger und Mobilfunkantenne befindet, ob Mensch, Tier oder Pflanze.

Die Grenzwerte werden mit der Vollzugshilfe an Orten mit empfindlicher Nutzung wie Wohnungen nur noch pro forma eingehalten. Es kann sein, dass der Grenzwert überschritten wird, dass man neu statt 6 V/m bis zu 19 V/m in der Wohnung hat. Das ist ein ‹Buebetrickli› um den Grenzwert zu erhöhen.Rebekka Meier, Präsidentin des Vereins Schutz vor Strahlung

In Zukunft soll 5G tausend Geräte pro Quadratkilometer ansteuern. Mit diesem Szenario sind es nicht mehr einzelne Strahlenkeulen welche adaptive Antennen aussenden, sondern schnell wechselnde Funkbelastungen welche im Millisekundentakt kommen und gehen. Für diese soll gemäss der BAFU-Vollzugsempfehlung vom 23. Februar 2021 eine 6-Minuten-Mittelung eingeführt werden.Der Verein Schutz vor Strahlung verurteilt die Lockerung der Grenzwerte durch dich Hintertür aufs schärfste: Die Bevölkerung hat ein Anrecht auf die versprochene Vorsorge durch messbare und sichere Antennen und Grenzwerte, die tatsächlich schützen. Wir verlangen daher einen sofortigen Rückzug der Vollzugsempfehlung und eine angemessene Verschärfung der Grenzwerte.

Gesamtstrahlung wird nicht gemessen

Die tatsächliche Gesamtstrahlung wird nicht gemessen, sondern dieser konstante Kanal mit Hilfe von Angaben von Mobilfunkfirma und Antennen-Hersteller hochgerechnet. Diese Messmethode ist unseriös, vor allem weil die effektive Strahlung nicht gemessen werden kann.

Das Signal von adaptiven Antennen sendet unregelmässig, darum müssen wir einen Kanal messen, der konstant sendet, so können wir eine Verbindung herstellen zwischen einem Messwert und der Emissionsleistung. Romain Jaques, Messtechnik-Verantwortlicher der Firma Enkom

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