Kantonsratswahlen Zürich: Wahlempfehlung

in Politik

Wie bereits im letzten Jahr haben wir Parteien zu Elektrosmog-Themen befragt; lesen Sie hier die Antworten.

Soviel vorweg: wir empfehlen wie letztes Jahr die Alternative Liste (AL), die Grünliberalen (GLP) und die Grüne Partei; neu hinzugekommen ist die BDP.

Grünliberale (Hans Wiesner)

Grünliberale Partei
  1. Soll die Öffentlichkeit besser über die gesundheitlichen Risiken von Elektrosmog informiert werden? Selbstverständlich
  2. Unterstützen Sie ein WLAN-Verbot in Kindergärten zum Schutz der Kinder? Ebenfalls
  3. Der Mobilfunk der 5. Generation (5G) wird zukünftig den Strahlungspegel noch mehr erhöhen. Sollen die Behörden Leitlinien zum Schutz der Bevölkerung ausarbeiten? Klar doch!
  4. „Intelligente“ Wasserzähler (SmartMeters) werden in Haushalten installiert.
    Doch bitte auch gleich intelligente Stromzähler!
  5. Soll im Kanton Zürich ein spezielles Haus für elektrosensible Menschen gebaut werden?
    Wenn dafür Bedarf besteht sicher!
  6. Finden Sie, die Mobilfunk-Bodenantennen in Zürich sollten gut sichtbar markiert werden, damit dort nicht unwissentlich z.B. ein Kinderwagen abgestellt wird?
    Halte ich für nicht leicht umsetzbar (bei 200 Antennen allein im Hauptbahnhof!
  7. Müssten funkbasierende Geräte in öffentlichen Institutionen wie zum Beispiel Schulhäuser mit einem Warnhinweis gekennzeichnet werden, wie dies beim Tabak auch der Fall ist?
    Warnung bei W-LAN-Geräten ebenso wie heute schon bei Handys – wichtig ist eine Abstellmöglichkeit bei Nichtbenutzung.

Grünliberale (Annetta Steiner)

  1. Soll die Öffentlichkeit besser über die gesundheitlichen Risiken von Elektrosmog informiert werden?
    ja
  2. Unterstützen Sie ein WLAN-Verbot in Kindergärten zum Schutz der Kinder?
    ja
  3. Der Mobilfunk der 5. Generation (5G) wird zukünftig den Strahlungspegel noch mehr erhöhen. Sollen die Behörden Leitlinien zum Schutz der Bevölkerung ausarbeiten?
    ja
  4. „Intelligente“ Wasserzähler (SmartMeters) werden in Haushalten installiert. Soll der Bewohner / die Bewohnerin wählen können, ob bei ihm ein kabelgebundenes oder funkbasierendes Gerät installiert wird?
    Dies ginge auch smart, ohne Funk bei allen. Mindestens wählen müssen sie können.
  5. Soll im Kanton Zürich ein spezielles Haus für elektrosensible Menschen gebaut werden?
    Ich hoffe, dass dafür ein Markt entsteht. Es müsste dafür aber auch möglich sein, dass eine Gemeinde entsprechend Zonen ausscheiden darf (muss national wichtiges Thema sein).
  6. Finden Sie, die Mobilfunk-Bodenantennen in Zürich sollten gut sichtbar markiert werden, damit dort nicht unwissentlich z.B. ein Kinderwagen abgestellt wird?
    ja
  7. Müssten funkbasierende Geräte in öffentlichen Institutionen wie zum Beispiel Schulhäuser mit einem Warnhinweis gekennzeichnet werden, wie dies beim Tabak auch der Fall ist?
    Aus meiner Sicht wäre wichtiger, dass Router mit minimaler Reichweite in der Grundeinstellung ausgeliefert werden. Wer mehr Reichweite will, muss aktiv werden, nicht wer weniger will.

Alternative Liste (Stephan Schnidrig)

Alternative Liste Zürich
  1. Soll die Öffentlichkeit besser über die gesundheitlichen Risiken von Elektrosmog informiert werden?
    ja
  2. Unterstützen Sie ein WLAN-Verbot in Kindergärten zum Schutz der Kinder?
    Jein. Gerade bezgl. Frage 7 müsste WLAN einfach richtig bezeichnet sein und sich ein Umgang damit einstellen wie bei einem Lichtschalter. Nur einschalten bei aktiver Benutzung.
  3. Der Mobilfunk der 5. Generation (5G) wird zukünftig den Strahlungspegel noch mehr erhöhen. Sollen die Behörden Leitlinien zum Schutz der Bevölkerung ausarbeiten?
    Diese Frage bereitet mir wieder einmal echt Sorgen, wie es im Jahre 2002 3G UMTS schon getan hat. Ich finde, die Bevölkerung müsste sich aktiv gegen 5G wehren ! Ich bin Mitglied bei ihrem Verein und lese die NL‘s durch.
  4. „Intelligente“ Wasserzähler (SmartMeters) werden in Haushalten installiert. Soll der Bewohner / die Bewohnerin wählen können, ob bei ihm ein kabelgebundenes oder funkbasierendes Gerät installiert wird?
    Ja
  5. Soll im Kanton Zürich ein spezielles Haus für elektrosensible Menschen gebaut werden?
    Ja
  6. Finden Sie, die Mobilfunk-Bodenantennen in Zürich sollten gut sichtbar markiert werden, damit dort nicht unwissentlich z.B. ein Kinderwagen abgestellt wird?
    Ja
  7. Müssten funkbasierende Geräte in öffentlichen Institutionen wie zum Beispiel Schulhäuser mit einem Warnhinweis gekennzeichnet werden, wie dies beim Tabak auch der Fall ist?
    Ja

Bürgerlich-demokratische Partei (Hansruedi Knöpfli)

  1. Soll die Öffentlichkeit besser über die gesundheitlichen Risiken von Elektrosmog informiert werden?
    Ja – auf jeden Fall.
  2. Unterstützen Sie ein WLAN-Verbot in Kindergärten zum Schutz der Kinder?
    Ja – es braucht nicht immer und überall WLAN.
  3. Der Mobilfunk der 5. Generation (5G) wird zukünftig den Strahlungspegel noch mehr erhöhen. Sollen die Behörden Leitlinien zum Schutz der Bevölkerung ausarbeiten?
    Ja
  4. „Intelligente“ Wasserzähler (SmartMeters) werden in Haushalten installiert. Soll der Bewohner / die Bewohnerin wählen können, ob bei ihm ein kabelgebundenes oder funkbasierendes Gerät installiert wird?
    Ja, da die Sender oftmals in Winkeln des Hauses sind, müsste bei funkbasierenden Geräten wohl eine stärkere Strahlung vorhanden sein. Deshalb muss der Verwender hier wählen können.
  5. Soll im Kanton Zürich ein spezielles Haus für elektrosensible Menschen gebaut werden?
    Reicht eines? Wohl kaum.
  6. Finden Sie, die Mobilfunk-Bodenantennen in Zürich sollten gut sichtbar markiert werden, damit dort nicht unwissentlich z.B. ein Kinderwagen abgestellt wird?
    Ja, überall wo der Mensch Strahlungen ausgesetzt ist, muss dies doch in einem vernünftigen Mass bezeichnet sein. Hier sollte das Verursacherprinzip gelten.
  7. Müssten funkbasierende Geräte in öffentlichen Institutionen wie zum Beispiel Schulhäuser mit einem Warnhinweis gekennzeichnet werden, wie dies beim Tabak auch der Fall ist?
    Auf den Geräten selbst nicht, jedoch müsste dort wo Strahlung in überproportionalem Mass auftritt, die Warnung angebracht sein.

Grüne Partei (Giulia Schneiter)

  1. Soll die Öffentlichkeit besser über die gesundheitlichen Risiken von Elektrosmog informiert werden?
    Welchen effektiven Risiken wir uns aussetzen, wenn wir stundenlang übers Handy Gespräche führen, wissen wir nicht. Man weiss nur, dass elektromagnetische Felder des Mobilfunks gesundheitsschädigende Wirkung zeigen können. Es existieren in unserem Alltag je länger je mehr weitere Geräte, die elektromagnetische Felder oder optische Strahlung verursachen: Mobilfunk- und Haushaltgeräte, Solarien, Laser. Wer weiss aber schon, ob und wie stark sein Radio oder sein Induktionsherd zu Hause strahlt und welches die Risiken für ihn oder seine Kinder sind? Die GRÜNEN setzen sich dafür ein, dass die Gesellschaft besser über solche Fragen informiert wird.
  2. Unterstützen Sie ein WLAN-Verbot in Kindergärten zum Schutz der Kinder?
    Es gab in Zürich einmal eine Petition dazu. Antwortvorschlag: Die Haltung der GRÜNEN war, dass Kindergärten und Schulen grundsätzlich auf kabelbasierten Datenverkehr und Kommunikation setzen sollen.
  3. Der Mobilfunk der 5. Generation (5G) wird zukünftig den Strahlungspegel noch mehr erhöhen. Sollen die Behörden Leitlinien zum Schutz der Bevölkerung ausarbeiten?
    Für die GRÜNEN gilt der Grundsatz des Vorsorgeprinzips. Denkbare Belastungen bzw. Schäden für die Umwelt und die menschliche Gesundheit sollen antizipiert, im Voraus vermieden oder weitestgehend verringert werden.
  4. Die Mobilfunkstrahlung gilt seit 2011 als möglicherweise krebserregend und die GRÜNEN sprechen sich deshalb ganz klar gegen eine Anhebung der Grenzwerte aus.
    Die Haltung der GRÜNEN ist, dass in der Schweiz möglichst viele Signale via Kabel und nicht via Antennen transportiert werden sollen. Deshalb setzten sich die GRÜNEN für den Ausbau eines guten Kabelnetzes (Glasfasernetz) ein, welches viele Antennenstandorte erübrigt. Siehe dazu das Beispiel St. Gallen: https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/elektrosmog/dossiers/weniger-strahlung.html. Die GRÜNEN bedauern, dass die Diskussionen heute in die entgegengesetzte Richtung gehen: Forderung nach schnellen kabelbasierten Leitungen werden zu Gunsten von Mobilfunkverbindungen immer öfters fallengelassen. Im Grunde genommen handelt es sich hier um eine finanzielle Problematik: Sollen die Fernmeldedienstanbieter möglichst kostengünstig ihr Netz ausbauen können oder soll mit Rücksicht auf elektrosensible Personen und die Gesundheit der Bevölkerung die Strahlenbelastung möglichst tief gehalten werden? Die angestrebten Bandbreiten lassen sich mit Kleinstfunksendern effizienter und mit geringerer Strahlenbelastung der Bevölkerung realisieren. Die Bedürfnisse und Risiken im Zusammenhang mit 5G werden seit letztem Sommer von einer Arbeitsgruppe des BAFU evaluiert. Diesen Sommer sollen dazu Resultate publiziert werden. Bevor über Verordnungsänderung und weitere Schritte entschieden werden kann, müssen zuerst diese Resultate abgewartet werden (https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-72256.html).
  5. „Intelligente“ Wasserzähler (SmartMeters) werden in Haushalten installiert. Soll der Bewohner / die Bewohnerin wählen können, ob bei ihm ein kabelgebundenes oder funkbasierendes Gerät installiert wird?
    Ja
  6. Soll im Kanton Zürich ein spezielles Haus für elektrosensible Menschen gebaut werden?
    Dazu brächte es zunächst eine Bedarfsabklärung. Falls der Bedarf ausgewiesen ist, würden wir den Bau eines solchen Hauses befürworten.
  7. Finden Sie, die Mobilfunk-Bodenantennen in Zürich sollten gut sichtbar markiert werden, damit dort nicht unwissentlich z.B. ein Kinderwagen abgestellt wird?
    Ja
  8. Müssten funkbasierende Geräte in öffentlichen Institutionen wie zum Beispiel Schulhäuser mit einem Warnhinweis gekennzeichnet werden, wie dies beim Tabak auch der Fall ist?
    Nein, es reicht, wenn es erkennbar ist, dass entsprechende Geräte vorhanden sind.

Evangelische Volkspartei (Mark Wisskirchen)

  1. Soll die Öffentlichkeit besser über die gesundheitlichen Risiken von Elektrosmog informiert werden?
    Die Information ist gut ausgebaut und neuste wissenschaftliche Erkenntnisse betreffend Grenzwerten werden laufend überprüft. Sicherheit muss gegeben sein, dass alle neuen Erkenntnisse unvoreingenommen überprüft werden. Verschiedene Studien sind dabei online nachlesbar.
  2. Unterstützen Sie ein WLAN-Verbot in Kindergärten zum Schutz der Kinder?
    Nicht generell. Wo nachgewiesener weise eine Gesundheitsgefährdung besteht, sind individuelle Massnahmen durchzusetzen.
  3. Der Mobilfunk der 5. Generation (5G) wird zukünftig den Strahlungspegel noch mehr erhöhen. Sollen die Behörden Leitlinien zum Schutz der Bevölkerung ausarbeiten?
    Bestehende Leitlinien sind immer den aktuellen Entwicklungen anzupassen. Ob und in welchem Umfang der Strahlenspiegel erhöht wird, ist uns zur Zeit nicht bekannt. Gemäss verschiedenen Studien, gelten vorderhand strengere Grenzwertrichtlinien bis die Strahlungen der elektromagnetischen Strahlen als unbedenklich nachgewiesen werden können. (Handystrahlen sind bedenklicher als Antennen).
  4. „Intelligente“ Wasserzähler (SmartMeters) werden in Haushalten installiert. Soll der Bewohner / die Bewohnerin wählen können, ob bei ihm ein kabelgebundenes oder funkbasierendes Gerät installiert wird?
    Das ist primär Sache des Eigentümers, welcher wohl ein einheitliches System in einer Liegenschaft verfolgen wird.
  5. Soll im Kanton Zürich ein spezielles Haus für elektrosensible Menschen gebaut werden?
    Eine gute Idee, die Frage ist, wer das bezahlt; ev. die ETH oder EMPA.
  6. Finden Sie, die Mobilfunk-Bodenantennen in Zürich sollten gut sichtbar markiert werden, damit dort nicht unwissentlich z.B. ein Kinderwagen abgestellt wird?
    Eigenverantwortliches Handeln und Entscheiden entspricht eher unserer gesellschaftlichen Entwicklung.
  7. Müssten funkbasierende Geräte in öffentlichen Institutionen wie zum Beispiel Schulhäuser mit einem Warnhinweis gekennzeichnet werden, wie dies beim Tabak auch der Fall ist?
    Nein. Wir wüssten nicht, was der Warnhinweis Neues bewirken soll. Wie oben erwähnt gelten Richtlinien die, die Gemeinden und Städte bei Neu- und Umbauten, sowie Installationen diesbezüglich zu befolgen und einzuhalten haben. Diese werden ständig überprüft und angepasst.

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