Irreführung durch das AWEL Zürich

in Mobilfunk

Das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft hat im September 2017 einen irreführenden Bericht zum Thema „Strahlungsrisiken“ publiziert. Darin werden „viele der betrachteten Strahlungsquellen“ für die Bevölkerung im Kanton Zürich als „nur bedingt relevant“ oder „nicht relevant“ eingestuft.

Bericht, S. 9: „Alle Mobilfunkanlagen im Kanton Zürich halten dank strenger Kontrolle die gesetzlich vorgegebenen Schutzwerte ein. Trotzdem besteht in der Bevölkerung teilweise eine hohe Skepsis gegenüber Mobilfunkanlagen. Hingegen können bei der Nutzung mobiler Kommunikationsgeräte direkt am Kopf oder Körper und besonders bei schlechtem Empfang Belastungen auftreten, die oftmals höher sind als jene von Mobilfunkanlagen. Dies ist in der Bevölkerung allerdings wenig bekannt. Es besteht Handlungsbedarf, die Bevölkerung mittels einer Informationskampagne für diese Sachverhalte zu sensibilisieren, sodass die tatsächlichen Risiken erkannt werden und angemessen darauf reagiert werden kann.“

Offenbar ist man beim AWEL der Meinung, dass die Bevölkerung sensibilisert werden müsse. Ist die Bevölkerung das Problem hier?

[quote]Keine Erwähnung im Bericht finden Mobilfunkanlagen, die von der Swisscom unterirdisch unter Dohlendeckeln verbaut wurden und so deutlich näher an den Personen sind. In Zürich wurden bereits über 20 solcher Antennen installiert.[/quote]

Bericht, S. 20: „Aus humanepidemiologischen Studien wird eine begrenzte Evidenz für einen kausalen Zusammenhang zwischen Leukämie bei Kindern und der Stärke von Magnetfeldern in Wohnungen in der Nähe von Hochspannungsleitungen abgeleitet. Diesen Studien zufolge verdoppelt sich bei einer Langzeitexposition mit mehr als 0,3 bis 0,4 μT das Kinderleukämierisiko (BAG 2006a).“

[quote]Der Grenzwert liegt aber höher, nämlich bei 1 μT (Mikro-Tesla)! Nimmt man Kinderleukämie und andere Krankheiten mutwillig in Kauf?[/quote]

Im Abschnitt „Gesicherte Wirkungen“ auf S. 20

Bericht, S. 23: „Die nachfolgend beschriebenen Wirkungen treten erst bei einer Strahlungsexposition auf, die die Immissionsgrenzwerte deutlich überschreitet: […] Hyperthermie-Anwendungen sowie die Elektro-Chemotherapie in der Krebstherapie nutzen die positiven Wirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung.“ [quote]Es kann wohl nicht das Ziel sein, einer permanenten Elektro-Chemotherapie ausgesetzt zu sein??[/quote]

Quelle: https://awel.zh.ch/content/dam/baudirektion/awel/luft_asbest_elektrosmog/strahl/dokumente/Schlussbericht_Strahlungsrisiken_A4.pdf

2 Kommentare zu diesem Beitrag

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  1. Die Risikoeinschätzungen durch die Baudirektion des Kt. Zürich sind skandalös. Die Wissenschaft forscht im Bereich Elektrosmog in der Schweiz nicht unabhängig. Warum? Jährlich fliessen ca. CHF 1,3 Mia von den Mobilfunkbetreibern an unsere Hochschulen. Wer sich über mehr als 400 unabhängige Studien und Forschungsberichte informieren möchte, kann die von Diagnosefunk neu aufgeschaltete Datenbank unter http://www.emfdata.org konsultieren.

  2. Danke vielmals für diesen Beitrag!
    Punkto Kinderleukämie ist auch erstaunlich, dass inzwischen in den zürcher Trams A4 Plakate hängen, welche auf die breite Existenz dieser Erkrankung von Kinden wie selbstverständlich hinweisen. Auch die Werbekapagne „Krebs ist es egal wer du bist“ … nimmt hin, dass Krebserkrankungen offenbar grassieren. Warum aber wird nur das Symptom Krebs und nicht dessen mögliche Ursächlichkeiten angegangen? Die empirisch klar erbrachte Faktenlage eines Zusammenhangs von Krebserkrankungen und Elektro-smog-Expositon liegt ja auf der Hand. Wo hingegen bleibt der menschliche Verstand?